10.09.2013
Deefholt Dynamics zu schnell für den Hockenheimring!
Hockenheimring. Der Asphalt brannte nicht nur vor Spannung beim Konstruktionswettbewerb Formula Student. Bei 35 °C schwitzten rund 115 internationale Hochschulteams, die sich Anfang August dem sportlichen und technischen Wettbewerb stellten. Unter ihnen: Die Deefholt Dynamics – das Team der FHWT Oldenburg/Diepholz verzeichnete sogar einen beachtlichen Rekord.
Das Team aus Oldenburg und Diepholz tüftelte von Ende 2012 bis zuletzt am selbst entwickelten E-Racer E 69. „Wir wollten das Beste aus dem Wagen herausholen“, sagte Christian Oswald, Teamleiter am Standort Oldenburg.
Schließlich musste sich der Flitzer in fünf dynamischen und drei statischen Disziplinen bewähren, und zwar in Beschleunigung, Skid Pad, Autocross, Ausdauer sowie Business Plan, Design und Kostenplanung.
„Kopfzerbrechen bereiteten weniger die Tests, eher deren zeitliche Folge“, sagte Christian Oswald. Dennoch konnte das Team am Ende alle Anweisungen der Prüfer rasch umsetzten und pünktlich zum ersten dynamischen Event antreten. Anders als die Hälfte aller Elektro-Rennwagen, die die Abnahmen nicht zeitig schafften.
Das wohl beeindruckendste Ergebnis erzielte der E-Racer E 69 beim Beschleunigungstest: Der Rennwagen knackte auf 75 Meter in 4,42 Sekunden die 100-km/h-Grenze! – Doch zu früh gefreut. Das Spitzenergebnis wurde nicht gewertet. Der Grund: „Mit 87 kW wurde die vorgeschriebene Leistungsgrenze mit 2 kW knapp überschritten“, bedauerte Mareike Würdemann, Teamleiterin am Standort Diepholz.
Großen Anklang bei den Juroren fand dafür der Businessplan. Sie lobten die Idee, den Wagen als Bausatz für die Ausbildung an Unternehmen zu verkaufen. Diese Verkaufsstrategie katapultierte das Team in der Teilwertung auf Platz 7.
Und dann machte plötzlich eine Routinemessung Probleme, die zunächst einwandfrei funktionierte. „Als der Fehler behoben war, wollten uns die Offiziellen nicht mehr bei dem Ausdauerrennen starten lassen. Das war sehr schade!“, bedauerte Christian Oswald. Mit Platz 27 im Gesamt-Ranking hätte das Team sein gesetztes Ziel zwar verpasst. Dennoch sei es stolz auf seine Leistungen:
„Wir konnten alle technischen Abnahmen erfolgreich und zügig absolvieren. Zudem war es uns möglich, an allen dynamischen Tests teilzunehmen – bis auf das Ausdauerrennen.“
Auch die Diepholzer Teamleiterin sieht einen Fortschritt: „Wir schauen trotzdem nach vorne und sind fest davon überzeugt, dass das kommende Team bei Fortführung des aktuellen Fahrzeugkonzeptes, mit den gemachten Erfahrungen wieder einen Schritt weiterkommen wird.“
Das Team startet seit 2010 mit dem selbst entwickelten E-Racer bei der Formula Student Electric.